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26.06.2023

Kooperationsvereinbarung zum KZ-Gedenkort »Waldbau« unterzeichnet

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg hat gemeinsam mit der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern und dem RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V. eine Kooperationsvereinbarung zur Gedenkarbeit auf dem Areal des KZ-Gedenkortes „Waldbau“ geschlossen. Am heutigen Montag unterzeichneten Kerstin Ofiara, kommissarische Forstamtsleiterin in Neubrandenburg, Christian Utpatel vom RAA MV e.V. und Oberbürgermeister Silvio Witt die Vereinbarung. Sie regelt die künftige Nutzung des Grundstücks hinsichtlich der Gedenkarbeit und ist mit der heutigen Unterzeichnung in Kraft getreten.

Hintergrund

Bei dem KZ-Gedenkort „Waldbau“ handelt es sich um den zweiten, 1944 bis 1945 existierenden Standort des ehemaligen, 1943 errichteten KZ-Außenlagers Neubrandenburg, der dem Konzentrationslager Ravensbrück zugeordnet war. Der Standort befindet sich unmittelbar südlich der Stadtgrenzen in Richtung Berlin in einem Waldstück nahe der heutigen Bundesstraße 96.

Der Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers Neubrandenburg, dessen Fundamente und Ausmaße auch heute noch sichtbar sind, soll als Gedenkort gepflegt und erhalten werden, um an die Geschichte und an das Leid der Menschen zu erinnern, die dort gefangen gehalten wurden, Zwangsarbeit verrichten mussten, gelitten haben und gestorben sind. Auf Grundlage der Vereinbarung soll die Erinnerung an diese Menschen gepflegt werden und für die Gegenwart und Zukunft mahnen.

Die Vertragsparteien haben mit der Unterzeichnung ausdrücklich Bezug auf den Schwur der Insassinnen des KZ-Außenlagers Neubrandenburg aus dem „Neubrandenburger Manifest“ genommen. Dieser lautet wie folgt: „Wir wünschen, daß unsere Kinder als höchstes Gut das freie Menschenleben ansehen möchten, daß das Recht auf Leben, das Recht auf die persönliche Würde und auf die Freiheit nie verletzt werden kann. Soziale Gleichheit und Gerechtigkeit sollen im Zusammenleben der Völker alle Tendenzen der Vorherrschaft ersetzen.“

Aufgrund seiner Geschichte ist das Areal als Gedenkort einzigartig – die Gedenkarbeit kann daher nur an diesem Ort stattfinden. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Führungen und pädagogische Arbeit soll künftig auf die Geschichte des KZ-Außenlagers Neubrandenburg und dessen Standort „Waldbau“ dauerhaft aufmerksam gemacht werden.